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Gott erbarmt sich über Hiob – erzählt von Eckart zur Nieden

Gott erbarmt sich über Hiob – erzählt von Eckart zur Nieden

Von weitem sahen die Freunde einen Aschehaufen. Darin eine fast nackte Gestalt, über und über mit Geschwüren bedeckt. Wer konnte das sein? Doch nicht etwa …

Fast hätten sie ihn nicht erkannt. Aber jetzt gab es keinen Zweifel mehr: Es war Hiob!

Der Anblick traf die Freunde so sehr, dass sie laut aufschrien vor Entsetzen. Sie zerrissen ihre Kleider im Schmerz und trauten sich kaum näherzukommen. Ganz langsam traten sie aber dann doch an das furchtbare Krankenlager, ließen sich nieder und … ja, und schwiegen.

Was hätten sie auch sagen sollen? Jedes Wort des Trostes wäre ihnen im Hals steckengeblieben bei so viel Elend. Da blieb ihnen nur, still da zu sitzen, mit Hieb zu trauern, leise zu beten und ihn einfach wissen zu lassen, dass er nicht allein war.

Eine ganze Woche saßen sie so schweigend da. Sieben Tage und sieben Nächte sagten sie kein Wort. Vergessen waren alle ihre Geschäfte, und dass sie eigentlich keine Zeit hatten. Das Mitleid hielt sie fest, hier am Lager ihres Freundes.

Dann brach Hiob selbst das lange Schweigen. “Ich wünschte, ich wäre nie geboren!” sagte er mit belegter Stimme. “Ich wünschte, niemals hätten meine Eltern gejubelt, dass ihnen ein Junge geboren wurde. Dann hätte ich nicht all dies Unglück ertragen müssen.”

Da antwortete ihm der älteste seiner Freunde. Er holte weit aus. Er hatte ja Zeit genug gehabt, sich zu überlegen, was er sagen sollte. Aber hilfreich war es für Hieb nicht. Irgendwie glaubte der Freund wohl doch, dieses Leid müsste eine Strafe sein für etwas Böses, das Hiob getan hatte.

Hiob verteidigte sich. “Was wollt ihr mir denn vorwerfen?” sagte er und hielt eine lange Klagerede.

Auch die zwei anderen Freunde sagten ihre Meinung. Hiob antwortete darauf. Aber alle merkten: Das waren nur Worte, die nicht helfen konnten. Sie trösteten nicht und gaben keine Kraft.

Vielleicht hätten sie gar nicht reden sollen! Vielleicht hätten sie nach ihrem langen Schweigen lieber wieder gehen sollen. Sie hätten vorher wissen sollen: Die Worte und Ratschläge, die Menschen sich ausdenken, wenn sie auch noch so klug sind, die versagen meistens vor dem tiefen Leid. Da muss schon Gott selber sprechen, zurechtbringen und trösten.

Und Gott sprach wirklich. Ein Gewitter zog auf. Er blitzte und donnerte, sie konnten sich nicht mehr unterhalten, und als der Regen losprasselte, flüchteten die Freunde ins Haus.

Hiob aber blieb sitzen. Und in all dem Donnern, Krachen und Prasseln war es ihm, als wenn Gott reden würde. “Ist dir klar, Hiob, wie groß dein Schöpfer ist?” fragte Gott. “Wer hat die Erde gegründet? Wer hat die Sterne an den Himmel gesetzt? Wer hat die Tiere geschaffen, und wer sagt ihnen, wie sie sich verhalten, was sie essen und wie sie ihre Jungen aufziehen sollen? Weißt du, was unten im Meer ist? Kannst du die Quellen aus der Erde sprudeln oder den Regen vom Himmel fallen lassen? Kannst du Schnee oder Hagel machen? Weißt du, wie es im Reich der Toten aussieht?

Das alles und noch viel mehr weißt du nicht und kannst du nicht. Ich aber habe es geschaffen und beherrsche es. Sollte ich da nicht auch wissen, was für dich gut ist? Kannst du da Rechenschaft von mir fordern, warum ich etwas tue? Wenn ich die ganze Welt richtig lenke, sollte ich da nicht auch dein Leben richtig lenken können?”

Da beugte sich Hiob nieder, dass ihm der Regen auf den Rücken prasselte, und betete: “Vergib mir, Gott, dass ich manchmal daran gezweifelt habe. Du machst alles gut!”

Und so geschah es auch.

Hiob wurde wieder gesund. Er bekam in den nächsten Jahren wieder sieben tüchtige Söhne und drei besonders hübsche Töchter. Seine wenigen Tiere vermehrten sich so schnell, dass er bald doppelt so große Herden hatte wie vorher.

Als einige Jahre vergangen waren, lud Hiob zu einem Fest ein. Seine drei Freunde waren da, die Gott um Vergebung gebeten hatten für ihre unbedachten Worte. Viele Nachbarn kamen auch. Und jeder brachte ein Gastgeschenk mit: ein Goldstück oder einen goldenen Ring.

Und mancher, der an der langen, reichgedeckten Tafel saß, flüsterte seinem Nachbarn zu: “Wenn wir’s nicht mit eignen Augen sähen, könnten wir es kaum glauben, dass es Hiob wieder so gut geht. Wie Gott doch die Menschen segnet, die ihm treu bleiben!”

Hiob 2, 11 – 42, 17

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